Der Funken, der KE4iT entzündete. (Eine wahre Geschichte)

Ich trat in die Werkstatt. Ein Zwip-Zwip erreichte meine Ohren und der Geruch von geschweisstem Metall kroch in die Nase. Die unerträgliche Hitze trieb mir den Schweiss auf die Stirn. Überall standen Autos oder Teile von ihnen. Unter einem sprühten die Funken. Also lief ich zu dem alten Jaguar F-Type und denn hörte ich ein rollendes Geräusch.

Da kam er unter dem Auto hervorgeschossen. Im roten Overall, mit einem breiten Lächeln und einer dunklen Schutzbrille. Rolf. Immer etwas hektisch, aber total lieb. Rolf trifft man eigentlich immer in seiner Bude an. Das grosse Geld hat er nie angehäuft, doch es war immer genug Arbeit da und es machte ihn glücklich.

Meine Idee setzte sich schon seit einigen Tagen in meinem Kopf fest, darum machte ich keine Umschweife und frage direkt.

„Du Rolf, wäre es für Dich nicht sinnvoll, eine eigene Homepage zu haben und die teure Werbung im Fachblatt einfacher, schneller und preiswerter auf Facebook zu schalten?“

Er rollte die Augen.

„Na klar wäre das schön, aber ich kann nicht tausende von Franken für eine Homepage ausgeben, dafür gibt mein Geschäft zu wenig her. Und euch Informatiker kann man sich ja gar nicht leisten!“

Ich dachte an meine letzten 25 Jahre. Schöner Hauptsitz, Goodies jeder Art, Guter Lohn und hohe Stundensätze, die zum Träumen einladen. Ja Informatiker sind teuer.

Doch ist das gerechtfertigt? Immer wenn ich sehe, wie andere hart arbeiten und dafür weniger als ein Drittel von mir verdienen, überkommt mich ein laues Gefühl im Magen.

Zuhause besprach ich alles mit Patricia und wir hatten schnell die Einsicht, das können wir ändern. Mit unserer Infrastruktur und einem durchschnittlichen Handwerkerlohn können wir Informatik-Dienstleistungen anbieten, die sich Einzelunternehmer leisten können. Darum haben wir am nächsten Tag unsere Anstellung gekündigt, um unseren Traum zu leben.

Dieser Funke aus Rolfs Werkstatt hatte sich entzündet. Aus der Idee wurde KE4iT AG. Informatik-Dienstleistungen für Einzel- und Kleinunternehmer.

Übrigens: der erste Kunde war Rolf. Seine Homepage und die Werbung auf Facebook haben ihm Neukunden beschert.

Ihr Christian Knecht